Koordinationseigenschaften von Z-Liganden
Die Eigenschaften von Z-Liganden sind insbesondere für Borane gut untersucht, die kovalent in das Rückgrat ambiphiler L-Liganden integriert sind. Charakteristische Eigenschaft ist die Verminderung der Elektronendichte am koordiniertem Metall die sich z.B. in einer erhöhten Wellenzahl für die CO-Streckschwingung manifestiert (Abbildung 1).[1]
Der Einfluss von Z-Liganden auf die Übergangsmetallkomplexgeometrie ist relativ gering. So führt z.B. die Koordination eines Z-Liganden an einen quadratisch-planaren ML4-Komplex zur Ausbildung eines quadratisch-pyramidalen ML4Z-Komplexes [2] und die Anlagerung an einen linearen ML2-Komplex resultiert in einem T-förmigen ML2Z-Komplex (Abbildung 2).
Abbildung 2: Koordination von Z-Liganden an MLn-Fragmente und resultierende Veränderungen in der Komplexgeometrie.
Durch den Einsatz ambiphiler LZP-Liganden wie z.B. TPB können Komplexe mit ungewöhnlich hoher Koordinationszahl erhalten werden wie der trigonal-bipyramidale Komplex [(TPB)AuCl] (Abbildung 3).[3]
Abbildung 3: Ungewöhnlich hohe Koordinationszahl eines Au(I)-Komplexes durch Koordination des ambiphilen Liganden TPB.
- [1] Aktuelle Übersichtsartikel zum Thema: a) A. Amgoune, D. Bourissou Chem. Commun. 2011, 47, 859-871 Link; b) J. Bauer, H. Braunschweig, R. D. Dewhurst Chem. Rev. 2012, 112, 4329-4346. Link
- [2] G. Aullón, S. Alvarez Inorg. Chem. 1996, 35, 3137-3144. Link
- [3] S. Bontemps, G. Bouhadir, W. Gu, M. Mercy, C. H. Chen, B. M. Foxman, L. Maron, O. V. Ozerov, D. Bourissou Angew. Chem., Int. Ed. 2008, 47, 1481-1484. Link